BLASPHEMIC READING SOIRÉE #11: Killjoys

29. Februar 2020, 19:00

PoleArts Basel, Gundeldingerstrasse 313, 4053 Basel

Die Fasnacht als Quelle von ambivalentem und leider manchmal diskriminierendem Humor prägen die BRS im Februar. Um uns für die Konfettitage zu wappnen, lesen wir in einem Poledancestudio einen Text von Sara Ahmed zu “feminist killjoys”: den oft unterschätzten, aber zentralen Figuren innerhalb jeder aktivistischen Bewegung.

Die feministischen Spassverderber*innen, oder Killjoys, sind Figuren, die mit Durchhaltevermögen gegen Mainstreamsexismus und -rassismus vorgehen. Mit ihren Beschwerden stossen sie immer wieder gegen Decken und Wände. Mit Sara Ahmed diskutieren wir, wie wir Spassverderber*innen alles andere als spassbefreit sind, aber trotzdem mit Zivilcourage gegen Alltagssexismen vorgehen können – um unser Umfeld gerecht zu gestalten.

Unsere Gastgeberinnen sind diesmal PoleArts Basel. Während der Soirée werden wir eine Einführung in Poledance bekommen, eine der Kunstformen, die beweist, dass harte Arbeit sich auszahlen kann. Mit Sara Ahmed, Style und Survival Spirit gegen die Schwerkraft!

Tausend Dank an PoleArts Basel!

Unterstützt von der Christoph Merian Stiftung und Kulturpauschale Basel. 

All genders are welcome!

 

    

BLASPHEMIC READING SOIRÉE #10: Orgasmanauts

27. Januar 2020, 19:00 Uhr
ROXY Birsfelden, Muttenzerstr. 6, 4127 Birsfelden

Annie Sprinkle the queen of punk porn is back!! And she’s not alone but the captain of a team of brilliant sexologists, artists and researchers that embark us on a mind-blowing journey to Planet Orgasm: the training centre for Orgasmanauts.
In “The Explorer’s Guide to Planet Orgasm: for every body” Sprinkle and her team open up a sexy boot camp for everyone regardless of their gender or sexuality. What you need to get off from planet Earth? Well, you have to overcome the idea that knowledge about orgasm might take away its magic. Annie Sprinkle: “Everyone can learn more about orgasm, and it will remain a great mystery. The real question is, how much pleasure can you take?”
Following in Annie’s footsteps and mindset, we read the text in a place that celebrates pleasure, directness and exposure: on the stage of a theatre, in ROXY Birsfelden

In Sprinkle’s guide it is all about moregasms, dreamgasms, crygasms and yet unknown orgasms. We take Annie Sprinkle’s lunatic and funny guidebook as a starting point to reflect on embarrassment and insecurities that come along with talking about orgasms or sex education in general, but also it’s self-optimizing or controversial character.

Supported by Jacqueline Spengler Stiftung and Kulturpauschale Basel-Stadt.

Many thanks to ROXY Birsfelden <3
All genders are very welcome!

BLASPHEMIC READING SOIRÉE #9: Gaga Feminism

09. November 2019, 17:00 Uhr
BuchBasel, Volkshaus, Rebgasse 12-14, 4058 Basel

Am 9. November haben wir die Ehre, die BuchBasel ins schwarze Loch zu reissen: In Hingabe an untergründige Grenzüberschreitung und dark matter lesen wir uns in “Gaga Feminism” von J Jack Halberstam ein. Wir diskutieren das Verhältnis von Underground und Mainstream, chaotische und fantastische Feminismen und die Rollen von Ikonen. “I’ve been trained to love my darkness” sagt Lady Gaga – und wir gehen mit euch unter die Erde, um von dort aus aufständisches Potenzial zu sammeln.

„To go gaga is to be loud in a world of silent collaborators, to be crazy in a room full of nice and normal people, to be unpredictable in a world of highly structured systems of meaning.“ Angelehnt an das Phänomen Lady Gaga entwickelt Halberstam eine Theorie, die Feminismus und kommende Aufstände verknüpft. Keine Veränderung kann ohne die Verbindung von Öffentlichem und Privatem, von Politischem und Intimem passieren. Und so kann im Geist der Anarchie eigentlich nur eins gefordert werden – das Ende des „normalen Lebens“.

Treffpunkt ist um 17h im Volkshaus. Die Veranstaltung findet auf Deutsch statt, alle Gender sind willkommen!

Herzlichen Dank an die BuchBasel für die Kooperation.

BLASPHEMIC READING SOIRÉE #8: Farbenblind

30. September 2019, 20:00 Uhr
B.Yoga Basel, Hutgasse 1, 4001 Basel

Die Blasphemic Reading Soirées starteten in die nächste Saison und wir befragten uns zu Beginn selbst: Wie Weiss sind wir eigentlich als Gruppe? Die BRS hatten 2017 ihren Weg in die Öffentlichkeit gemacht, um ein heterogeneres Publikum zu finden als nur unsere Freund*innen. Aber sind wir heute so divers, wie wir es gerne wären? Und wenn wir es nicht sind, was machen wir dann mit unseren Privilegien?
Um Farbenblindheit und Weiße Zerbrechlichkeit geht es in den Texten von Reni Eddo-Lodge und Robin DiAngelo, die wir zusammen gelesen haben, und darum, wie Feminismus ohne diese Auseinandersetzung nicht vorwärts kommt. Und um uns diesen selbst-kritischen Fragen zu stellen, gingen wir dahin, wo es vermeintlich angenehm ist. Ins Yogastudio.

Herzlichen Dank an B Yoga Basel für die Kooperation! Wir treffen uns um 20:00 Uhr unten am Eingang an der Hutgasse 1.
Alle Gender sind herzlich willkommen.

 

SAVE THE DATE: Blasphemischer Herbst, wir kommen!

Bevor der Sommer endet, freuen wir uns, wenn Ihr eure Kalender zückt: Die Blasphemic Reading Soirées kommen wieder!
Am 30.09., 09.11. und 16.12.2019 wird wieder gelesen und diskutiert.
Wir wandern – wie gehabt – nomadisch von Ort zu Ort und kommunizieren die Details zwei Wochen im Voraus.
With love,
eure Blasphemix

BLASPHEMIC READING SOIRÈE #7: PorNO?

24. März 2019, 19:00 Uhr
Marty’s Peepstore, Steinenbachgässlein 30, 4051 Basel

PorNo, PorYes und mehr: Pornographie bleibt ein heiß diskutiertes Feld in feministischen Diskursen. Bei der siebten Blasphemic Reading Soirée lesen wir dazu in Marty’s Peepstore, einem Sex-Shop mit kleinem Kino in der Basler Innenstadt. Uns interessieren die potentiellen Grabenkämpfe, die das Thema provoziert, und wollen diskutieren, was feministischen Porno ausmacht und was das mit sex-positiver Haltung und Selbstbestimmung zu tun hat. Gleichzeitig stellen wir uns aber auch den Meinungen, die Porno als zutiefst antifeministisch, machttriefend und ausbeuterisch verstehen – aber betrifft das nur bestimmte Genres oder auch das Medium als solches?

Herzlichen Dank an Marty’s Peepstore!

BLASPHEMIC READING SOIRÈE #6: Animaladies

17.Januar 2019, 19:00 Uhr
Klubhaus Dressurverein Basel Hundesport, Landauerstrasse 79, 4058 Basel (neben dem Restaurant des Vereins, Lodge 79; Bus 31 bis “Allmendstrasse”)

Die Blasphemic Reading Soirées haben sich in den besonders harten Wintermonaten einem teilweise pelzigen Klischee zugewandt: den “crazy cat ladies”. Im Dressurverein, einem Ort, der für spezifische Mensch-Tier-Beziehungen einsteht, die von Miteinander und Dominanz gleichermaßen geprägt sind, sezierten wir die Stereotype an den Schnittmengen zwischen Tierlieberhaber*innentum, Gender und Wahnsinn. Dazu haben wir Ausschnitte aus dem Sammelband “Animaladies” gelesen, der vor kurzem von der Tierethikerin und feministischen Theoretikerin Lori Gruen, gemeinsam mit der australischen Professorin Fiona Probyn-Rapsey, herausgegeben wurde.

Besonders fokussierten wir die Geschichte der CCL („crazy cat lady“) sowie der “swan lady” an, fragten uns, warum diese Figuren für die Medien so attraktiv sind und was Hunde mit queeren Lebensentwürfen zu tun haben können.

Grössten Dank an den Dressurverein Basel Hundesport und Andreas Schirgi von der Hundeschule beider Basel. Diese Soirée wurde gemeinsam mit Friederike Zenker organisiert und konzipiert.

BLASPHEMIC READING SOIRÉE #5: Schöne Leichen

11. November 2018, 15:30
Friedhof am Hörnli, Aufbarungshalle 6 (neben dem Krematorium)
Hörnliallee 70, 4125 Riehen

Zur BuchBasel gingen die Blasphemic Reading Soirées dahin, wo viele Romanfiguren enden: auf den Friedhof. Mit Hilfe eines Kapitels aus Elisabeth Bronfens Monographie «Nur über ihre Leiche» warfen wir von dort aus einen Blick auf die Literatur und andere Künste – und stellten das Verhältnis von Künstler*in und Muse in den Mittelpunkt, genauer: das Verhältnis von lebendigem Autor und toter Frau. Was fasziniert Autoren, Maler und Regisseure seit Jahrhunderten an der weiblichen Leiche?

«… daß ihr eines ebenso gut könnt wie die besten unter uns Männern: Ihr könnt großartig sterben» bescheinigt Thomas de Quincey den Frauen. Geht es um Ehrfurcht oder Schrecken? Oder ist der Tod vielleicht die absolute Passivität, die (einige) Männer Frauen gerne zuschreiben möchten?

Auf dem Friedhof Hörnli haben wir gemeinsam den Text von Elisabeth Bronfen aus dem Jahr 1992 gelesen, der verschiedene «schöne Leichen» in Literatur, Malerei und Film untersucht. Und Licht in das düstere Verhältnis von Tod und Weiblichkeit bringen will.

Herzlichen Dank an den Friedhof am Hörnli! 

Bilder (c) Roman Seifert

 

 

BLASPHEMIC READING SOIRÉE #4: Welcome to the futures

6. September 2018, Department Physik der Universität Basel, 19:00 Uhr

Wenn die Vergangenheit oft von Siegern geschrieben zu sein scheint – wer entwirft dann Zukunftsvisionen? Oder mit Donna Haraway: Helfen uns Cyborgs und Monster raus aus starren Geschlechterstrukturen und weg von binärem Denken?

Zur vierten Ausgabe der Blasphemic Reading Soirées fanden wir uns in einem Labor des Department Physik der Universität Basel ein, um zwischen Mikroskopen und einem Handschuhkasten über den feministischen Zugriff auf die Zukunft zu diskutieren. Dafür haben wir die Einleitung des neuesten Buchs von Donna Haraway, “Unruhig bleiben”, und ihre Definition für SF/Science Fiction/Speculative Feminism gelesen.

Ausserdem näherten wir uns mit Octavia Butler und ihrer Kurzgeschichte “Bloodchild” einer amerikanischen Sci-Fi-Legende, die in ihrem Text Aliens einsetzt, um das Reproduktionsdilemma aus einer anderen Perspektive zu betrachten.

Spekulatives Halbwissen ausdrücklich erwünscht!

   

BLASPHEMIC READING SOIRÉE #3: Witch-Hunting

5. Juli 2018, Botanischer Garten der Universität Basel, 19:00 Uhr

#Metoo sei eine Hexenjagd, zumindest gemäss der Ansicht einiger prominenter Männer und derjenige, der sich auf Twitter wahrscheinlich am häufigsten als Opfer einer solchen bezeichnet, ist ausgerechnet Donald Trump.

Während der Diskurs um die Hexe zur Zeit in allen Medien aufkocht, luden wir nachts in den botanischen Garten, um zwischen Alraune und der ”Königin der Nacht” unter einem Gingko-Baum das Phänomen Hexenjagd aus feministischer Perspektive anzugehen.

Wann und warum wurde das diffamierende Attribut “Hexe” vor allem an Frauenkörper geheftet? Was steckt hinter der europäischen Hexenverfolgung in der frühen Neuzeit?

Mit dem Text “Witch-Hunting” von Silvia Federici nahmen wir uns eine der populärsten Stimmen zum Thema Hexen vor. Ausserdem gab uns ein Zauberspruch der Künstlerin Linda Stupart einen Einblick, wie eine zeitgenössische Auseinandersetzung mit Hexerei aussehen kann.