BLASPHEMIC READING SOIRÉE #8: Farbenblind

30. September 2019, 20:00 Uhr
B.Yoga Basel, Hutgasse 1, 4001 Basel

Die Blasphemic Reading Soirées starteten in die nächste Saison und wir befragten uns zu Beginn selbst: Wie Weiss sind wir eigentlich als Gruppe? Die BRS hatten 2017 ihren Weg in die Öffentlichkeit gemacht, um ein heterogeneres Publikum zu finden als nur unsere Freund*innen. Aber sind wir heute so divers, wie wir es gerne wären? Und wenn wir es nicht sind, was machen wir dann mit unseren Privilegien?
Um Farbenblindheit und Weiße Zerbrechlichkeit geht es in den Texten von Reni Eddo-Lodge und Robin DiAngelo, die wir zusammen gelesen haben, und darum, wie Feminismus ohne diese Auseinandersetzung nicht vorwärts kommt. Und um uns diesen selbst-kritischen Fragen zu stellen, gingen wir dahin, wo es vermeintlich angenehm ist. Ins Yogastudio.

Herzlichen Dank an B Yoga Basel für die Kooperation! Wir treffen uns um 20:00 Uhr unten am Eingang an der Hutgasse 1.
Alle Gender sind herzlich willkommen.

 

SAVE THE DATE: Blasphemischer Herbst, wir kommen!

Bevor der Sommer endet, freuen wir uns, wenn Ihr eure Kalender zückt: Die Blasphemic Reading Soirées kommen wieder!
Am 30.09., 09.11. und 16.12.2019 wird wieder gelesen und diskutiert.
Wir wandern – wie gehabt – nomadisch von Ort zu Ort und kommunizieren die Details zwei Wochen im Voraus.
With love,
eure Blasphemix

BLASPHEMIC READING SOIRÈE #7: PorNO?

24. März 2019, 19:00 Uhr
Marty’s Peepstore, Steinenbachgässlein 30, 4051 Basel

PorNo, PorYes und mehr: Pornographie bleibt ein heiß diskutiertes Feld in feministischen Diskursen. Bei der siebten Blasphemic Reading Soirée lesen wir dazu in Marty’s Peepstore, einem Sex-Shop mit kleinem Kino in der Basler Innenstadt. Uns interessieren die potentiellen Grabenkämpfe, die das Thema provoziert, und wollen diskutieren, was feministischen Porno ausmacht und was das mit sex-positiver Haltung und Selbstbestimmung zu tun hat. Gleichzeitig stellen wir uns aber auch den Meinungen, die Porno als zutiefst antifeministisch, machttriefend und ausbeuterisch verstehen – aber betrifft das nur bestimmte Genres oder auch das Medium als solches?

Herzlichen Dank an Marty’s Peepstore!

BLASPHEMIC READING SOIRÈE #6: Animaladies

17.Januar 2019, 19:00 Uhr
Klubhaus Dressurverein Basel Hundesport, Landauerstrasse 79, 4058 Basel (neben dem Restaurant des Vereins, Lodge 79; Bus 31 bis “Allmendstrasse”)

Die Blasphemic Reading Soirées haben sich in den besonders harten Wintermonaten einem teilweise pelzigen Klischee zugewandt: den “crazy cat ladies”. Im Dressurverein, einem Ort, der für spezifische Mensch-Tier-Beziehungen einsteht, die von Miteinander und Dominanz gleichermaßen geprägt sind, sezierten wir die Stereotype an den Schnittmengen zwischen Tierlieberhaber*innentum, Gender und Wahnsinn. Dazu haben wir Ausschnitte aus dem Sammelband “Animaladies” gelesen, der vor kurzem von der Tierethikerin und feministischen Theoretikerin Lori Gruen, gemeinsam mit der australischen Professorin Fiona Probyn-Rapsey, herausgegeben wurde.

Besonders fokussierten wir die Geschichte der CCL („crazy cat lady“) sowie der “swan lady” an, fragten uns, warum diese Figuren für die Medien so attraktiv sind und was Hunde mit queeren Lebensentwürfen zu tun haben können.

Grössten Dank an den Dressurverein Basel Hundesport und Andreas Schirgi von der Hundeschule beider Basel. Diese Soirée wurde gemeinsam mit Friederike Zenker organisiert und konzipiert.

BLASPHEMIC READING SOIRÉE #5: Schöne Leichen

11. November 2018, 15:30
Friedhof am Hörnli, Aufbarungshalle 6 (neben dem Krematorium)
Hörnliallee 70, 4125 Riehen

Zur BuchBasel gingen die Blasphemic Reading Soirées dahin, wo viele Romanfiguren enden: auf den Friedhof. Mit Hilfe eines Kapitels aus Elisabeth Bronfens Monographie «Nur über ihre Leiche» warfen wir von dort aus einen Blick auf die Literatur und andere Künste – und stellten das Verhältnis von Künstler*in und Muse in den Mittelpunkt, genauer: das Verhältnis von lebendigem Autor und toter Frau. Was fasziniert Autoren, Maler und Regisseure seit Jahrhunderten an der weiblichen Leiche?

«… daß ihr eines ebenso gut könnt wie die besten unter uns Männern: Ihr könnt großartig sterben» bescheinigt Thomas de Quincey den Frauen. Geht es um Ehrfurcht oder Schrecken? Oder ist der Tod vielleicht die absolute Passivität, die (einige) Männer Frauen gerne zuschreiben möchten?

Auf dem Friedhof Hörnli haben wir gemeinsam den Text von Elisabeth Bronfen aus dem Jahr 1992 gelesen, der verschiedene «schöne Leichen» in Literatur, Malerei und Film untersucht. Und Licht in das düstere Verhältnis von Tod und Weiblichkeit bringen will.

Herzlichen Dank an den Friedhof am Hörnli! 

Bilder (c) Roman Seifert

 

 

BLASPHEMIC READING SOIRÉE #4: Welcome to the futures

6. September 2018, Department Physik der Universität Basel, 19:00 Uhr

Wenn die Vergangenheit oft von Siegern geschrieben zu sein scheint – wer entwirft dann Zukunftsvisionen? Oder mit Donna Haraway: Helfen uns Cyborgs und Monster raus aus starren Geschlechterstrukturen und weg von binärem Denken?

Zur vierten Ausgabe der Blasphemic Reading Soirées fanden wir uns in einem Labor des Department Physik der Universität Basel ein, um zwischen Mikroskopen und einem Handschuhkasten über den feministischen Zugriff auf die Zukunft zu diskutieren. Dafür haben wir die Einleitung des neuesten Buchs von Donna Haraway, “Unruhig bleiben”, und ihre Definition für SF/Science Fiction/Speculative Feminism gelesen.

Ausserdem näherten wir uns mit Octavia Butler und ihrer Kurzgeschichte “Bloodchild” einer amerikanischen Sci-Fi-Legende, die in ihrem Text Aliens einsetzt, um das Reproduktionsdilemma aus einer anderen Perspektive zu betrachten.

Spekulatives Halbwissen ausdrücklich erwünscht!

   

BLASPHEMIC READING SOIRÉE #3: Witch-Hunting

5. Juli 2018, Botanischer Garten der Universität Basel, 19:00 Uhr

#Metoo sei eine Hexenjagd, zumindest gemäss der Ansicht einiger prominenter Männer und derjenige, der sich auf Twitter wahrscheinlich am häufigsten als Opfer einer solchen bezeichnet, ist ausgerechnet Donald Trump.

Während der Diskurs um die Hexe zur Zeit in allen Medien aufkocht, luden wir nachts in den botanischen Garten, um zwischen Alraune und der ”Königin der Nacht” unter einem Gingko-Baum das Phänomen Hexenjagd aus feministischer Perspektive anzugehen.

Wann und warum wurde das diffamierende Attribut “Hexe” vor allem an Frauenkörper geheftet? Was steckt hinter der europäischen Hexenverfolgung in der frühen Neuzeit?

Mit dem Text “Witch-Hunting” von Silvia Federici nahmen wir uns eine der populärsten Stimmen zum Thema Hexen vor. Ausserdem gab uns ein Zauberspruch der Künstlerin Linda Stupart einen Einblick, wie eine zeitgenössische Auseinandersetzung mit Hexerei aussehen kann.

BLASPHEMIC READING SOIRÉE #2: Boys don’t cry

29. Mai 2018, Renée Bar, 19:00 Uhr

Bedrohte Männlichkeiten, toxische Männlichkeiten, Dinosaurier-Machos oder einfach Männer, die nichts mehr richtig machen können? Wir nahmen die zweite Blasphemic Readings Soirée zum Anlass, um den Spiess umzudrehen: Was kann feministische Praxis von kritischer Männlichkeitsforschung lernen? Wo ergeben sich sinnvolle Synergien, wo ziehen alle Geschlechter am gleichen Strang und welche Kämpfe müssen Männer* selbst austragen?

Wir haben Auszüge aus Jack Urwins popkulturellem Beitrag zur Debatte rund um toxische Männlichkeit «Boys don’t cry» (2016) gelesen und diskutiert. Danke euch alles für’s Kommen und engagierte Mitdiskutieren & merci an die Renée Bar für die Unterstützung!

Hier geht’s zu den Fotos auf Facebook.

Renée Bar
Klingental 18
4058 Basel
www.renee.ch

alle Bilder (c) Roman Seifert

  

 

BLASPHEMIC READING SOIRÉE #1: Sharing and Caring

Unter den Stichworten „Sharing and Caring“ haben wir feministische Fragen und Perspektiven der „Sharing Economy“ diskutiert.

Bei unserem Piloten zur Reihe „Blasphemic Reading Soirée“, dem nomadisch-feministischen Lesekreis, waren wir zu Gast in der VIA, einer ehemaligen Druckerei, die – als Verein organisiert – ein Ort des Teilens ist. Geteilt werden in einem Verein Rechte und Pflichten; im speziellen Fall der VIA Raum für Ateliers und Studios.

Wir haben an Fragen des Teilens angeküpft und Texte zu einem Thema das nicht nur Feminist*innen unter den Nägeln brennt, diskutiert: Wie kann eine feministische „Ökonomie des Teilens“ aussehen, die sich gegen Ausbeutung stellt? Was versteht man überhaupt unter dem Modewort „Sharing Economy“? Wie können wir gemeinsam, solidarisch miteinander leben?

Im Sinne der Blasphemic Reading Soirée haben wir dazu unterschiedliche Texte gemeinsam gelesen und diskutiert. Gegen den Strich denken ist erwünscht!
Die Textgrundlage waren Auszüge aus „Der neue Geist des Kapitalismus“ von Luc Boltanski und Ève Chiapello, sowie ein journalistischer Text aus dem feministischen Magazin “an.schläge”.

26.03.2018, 19:00 – 21:00
VIA, Amerbachstrasse 55a, 4057 Basel
http://www.viakunst.net/

alle Bilder (c) Roman Seifert